Ganz einfach: man geht fährten
Ich habe es immer so gehändelt, dass ich je nach Hundeverhalten mehr oder weniger auf Schnee bzw. gefrorenem Boden / Reif gesucht habe. Bei einem Junghund dosiert, aber so dass er was lernt, bei einem erfahrenen Hund soviel, dass er es kennt und sicher beherrscht, aber auch nicht nur noch Sichtsuche macht.
Ich habe mir da immer wieder mit Waldfährten beholfen, da liegt meist nicht so viel Schnee und es sind oftmals richtig viel Verleitungen / Spuren drin, so dass es mit Sichtfährte auch schwierig wird.
Durch die Aufweichung des Prüfungszeitraumes werden immer mehr Prüfungsfährten auch im Schnee gelegt und gerade überregional gilt die Regel "nicht bei geschlossener Schneedecke" oftmals nicht (mehr). Da wird die Prüfung unter allen Bedingungen durchgezogen und es reicht wenn irgendwo ein Grashalm rausschaut. Sieht man auch auf diversen Prüfungsfotos (z.B. VDH-DM im Februar, DMC-Quali Anfang Dezember usw.).
Von daher müssen heutzutage Prüfungshunde sehr wohl reine Schneefährten beherrschen, welche gerade wegen der Sicht im Bezug auf Verleitungen höllisch gefährlich sind.
Prinzipiell kann der Hund auch auf Schnee suchen, auch wenn natürlich weniger der Boden maßgeblicher Leitgeruch ist (Lawinenhunde beweisen ja ständig im Schnee zu was sie suchtechnisch in der Lage sind).
Also vorsichtig rantasten und es eher ausnutzen, wenn es bei Euch nicht üblich ist. Von 3 Fährten wird der Hund schon kein Augensucher werden (aber eben auf viele Spuren achten, das hilft dem Hund von der Augensuche loszukommen). Wer weiss, wann Du dazu das nächste Mal die Gelegenheit hast - und nach Murphys Gesetz garantiert erst auf der nächsten Prüfung...
tschau juschka